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CÄSARS TOD
(Kaiser / Weill)
Ute Lemper
Rom war eine Stadt, und alle Römer
hatten in den Adern heißes Blut.
Als sie Cäsar einst tyrannisch reizte,
kochte es sofort in Siedeglut.
Nicht die Warnung konnte Cäsar hindern:
"Hüte vor des Märzes Iden dich!"
Er verfolgte seine frechen Ziele
und sah schon als Herrn der Römer sich.
Immer schlimmer schlug ihn die Verblendung,
nur sein Wort galt noch im Capitol.
Und den weisen Rat der Senatoren
schmähte er gemein und höhnisch Kohl.
Da kam stolzes Römerblut ins Wallen.
Selbst der Freund bleibt keinem Cäsar treu,
wenn ihn dieser nur für seine Zwecke
kalt mißbraucht und sagt es ohne Scheu.
Heimlich trafen nachts sich die Verschwörer
und beredeten voll Eifer sich.
Und genau am Tag der Märzesiden
gab ihm Brutus den verdienten Stich.
Cäsar sank von seinem Sitz und stierte
seinen Mörder an, als ob’s nicht wahr.
"Et tu, Brute" — rief er auf lateinisch,
wie es dort die Landessprache war.
Lasse keiner sich vom Wahn verführen,
daß er mehr als jeder and’re gelt:
Cäsar wollte mit dem Schwert regieren
und ein Messer hat ihn selbst gefällt.
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